Der vierte Streich: TCS New York City Marathon 2024
Nach einer langen und intensiven Vorbereitungsphase war es Anfang November endlich soweit: Das Highlight des Jahres stand vor der Türe und die Mission «Stern Nummer vier» war lanciert.
Das Training verlief, abgesehen von den normalen Herausforderungen, relativ problemlos und ich konnte das Laufvolumen auf 100km steigern und auch die Long Runs auf teilweise bis zu 35km ausbauen. Durch die strukturierte Vorbereitung hatte ich zum Glück keinerlei körperliche Beschwerden oder Verletzungen.
Vor dem Marathon
Bevor es losging, musste erstmal die Tapering-Phase überstanden werden. Nicht gerade meine Lieblingsdisziplin. Das Wetter Ende Oktober wurde rauer und ich wurde Opfer des «Open Window Effekt». Wenn man im Tapering das Wochenvolumen plötzlich runterfährt hat der Körper Zeit, sich lustige Dinge zu überlegen, wie zum Beispiel krank zu werden. Husten, Schnupfen und eine allgemeine Müdigkeit machten sich breit. Ruhig bleiben und Medikamente nehmen und vor allem nicht verrückt werden, lautete die Devise. Grundsätzlich wäre Laufen tabu, vor allem bei Husten sollte man pausieren.
Die Reise nach New York verlief ohne Probleme und unser Reiseveranstalter Albis Reisen (https://www.albisreisen.ch) hat wie immer alles perfekt organisiert. Die Teilnehmenden wurden jederzeit umfassend begleitet und auf den Event eingestimmt.
TCS New York City Marathon
Die Anreise zum Start hörte sich komplizierter an, denn alles war sehr gut organisiert und die Teilnehmenden wurden in den Wartezonen gut betreut und die Infrastruktur war ebenfalls okay.
Der Lauf selber war einfach gigantisch, die Dimensionen sprengten alles, was ich bisher erlebt habe. Man kann sich natürlich bestmöglich informieren und sich zum Beispiel die Strecke einprägen, aber wenn man es denn live erlebt, ist es irgendwie anders, irgendwie surreal. Das amerikanische Publikum ist unschlagbar, die Stimmung in New York toppt alles, was man sich vorstellen kann. Das Lärmniveau erreichte ungeahnte Höhen, was die LäuferInnen motiviert und vorwärts pusht.
Nach einem soliden Start und auf einer Ziel-Zeit von 3h45min war dann aber nach 28km aber Schluss mit lustig. Die vorhandene Erkältung, der Jet-Lag und die Höhenmeter forderten ihren Tribut und so musste ich das Zeit Ziel gehen lassen und auf «ankommen» umstellen. Und so konnte ich auf den letzten Kilometern die bombastische Atmosphäre geniessen und mit einem Lächeln im Central Park ins Ziel einlaufen. «Mission completed», das ist immer das wichtigste. Und dann noch etwa eine Stunde ins Hotel laufen war auch eine neue Erfahrung, vor allem mental.
Reflektionen
New York ist bis jetzt DER Major, den ich sofort wieder laufen würde. Die Eindrücke und das ganze drum rum sind einzigartig. Etwas unterschätzt habe ich das Thema Höhenmeter. Die Brücken sind wirklich steil, so etwas habe ich noch bei keinem City-Marathon erlebt und man muss wirklich beissen. Es lohnt sich also, im Rahmen der Vorbereitung ein bisschen mehr Zeit in das Thema zu investieren und zum Beispiel gezielt «Berg-Intervalle» ins Programm einzubauen.
Jetzt fehlen nur noch London und Boston bis zur ersehnten «Six-Star» Medaille.